Bühne, Raum und Heimat - Wo sind wir wir?
Gemeinsam mit Isabelle Grupp (M.A. Theaterwissenschaft, Staatstheater Stuttgart) wenden wir uns an diesem Abend unter anderem der Verortung von Theater zu.
Das Theater als Raum bewegt sich von Ort zu Ort, zwischen plötzlicher Präsenz und Auflösung, zwischen Zuschauerraum und Bühne. Theater als Raum gedacht wirft die Frage auf, wann eine Verbindung zwischen Raum und Mensch besteht. Wo fängt der Raum, in dem ich mich befinde an, wo hört er auf? Fülle ich ihn aus oder er mich?
Wer definiert die räumliche Ausmessung einer Theatervorstellung? Was geschieht zwischen Bühne und Zuschauerraum? Beschränkt sich ein Straßentheater räumlich auf die umstehenden Passanten? Wenn die Passanten weitergehen, wo ist das Theater dann?
Welche Konsequenz hat das für unsere persönliche Präsenz? Sind wir dort, wo unsere Aufmerksamkeit liegt? Beschränkt sich unser räumliches Sein auf den Innenraum unseres Körpers, umhüllt von Haut und Haaren? Sind wir auch dort seiende Wesen, wo wir bemerkt werden, unabhängig davon, ob wir selbst darum wissen? Wenn sich diese Fragen für den Raum stellen, stellen sie sich dann auch für die Zeit?
Wo gehören wir hin? Ist Heimat überhaupt ein Thema? Können wir Raum durch anderes wettmachen, wenn die Menschen in der Welt umherziehen, weil sie verfolgt werden oder sonst wie widrige Umstände fliehen? Wohnen wir jetzt eben in der Welt?
Wir freuen uns auf einen anregenden Abend, nach dem wir vielleicht nicht mit eindeutigen Antworten auseinandergehen, aber sicherlich mit neuen Gedanken und Perspektiven.